Meine Wohnung und der Ayurveda
Ich glaube ein Wert, den wir alle teilen ist, dass wir uns gerne mit schönen Dingen umgeben – was auch immer das für dich bedeuten mag. Uns allen ist es mehr oder minder wichtig, dass wir uns in unserem Zuhause wohl fühlen, was für dich vielleicht wiederum etwas ganz anderes bedeutet als für mich.
Wenn ich zum Beispiel eine Einrichtung mit geraden Linien in schwarz-weiß sehe, denke ich:
Schön anzusehen, aber darin wohnen?
Niemals!
Ich persönlich mag es behaglich. Ich mag es von Holz und Dachschrägen umgeben zu sein und mich in kuschlige Kissen fallen zu lassen.
Was deine Wohnung über dich aussagt
Dennoch wollen meine Hände direkt zum Papiereimer greifen, wenn zu viel rumliegt. Ich bin in einem Haus aufgewachsen, in dem wegwerfen nicht Tugend, sondern Schande war. Mein Vater kann sich als Nachkriegskind von nichts trennen und stapelt Kisten voll Papier und Büchern zu Türmen auf, die für Reinhold Messner noch eine Herausforderung darstellen würden.
Ich liebe meine Eltern, keine Frage! Aber als Nadine mich bat einen Beitrag über den äußeren Raum zu schreiben, fiel mir genau dieses Bild ein. Mein Vater, sein immenses Vata-Ungleichgewicht und eben auch sein Papier. So, wie es im Außen aussieht sieht es eben auch oft im Innen aus. Wenn die Gedanken Karussell fahren und die Struktur mit den Autoschlüsseln in meiner Handtasche verstecken spielt, ist es Zeit zum Ausmisten und Vata besänftigen.
Ich für meinen Teil habe den äußeren Raum deshalb auch ganz bewusst auf dem Land, mit erdenden Wäldern und Wiesen um mich, gewählt. Denn nicht nur die Einrichtung, die Farben und Materialien wirken sich auf deine Doshas aus, sondern auch der Ort per se. Die Großstadt mit Verkehrslärm und Partys nachts auf der Straße helfen nicht gerade die Kapha-Qualitäten in dein Leben einzuladen. Ich dagegen finde Erdung direkt vor meiner Haustür und kann frische Waldluft einatmen. Dafür muss ich auf andere Dinge verzichten – für meine Vata-Pitta Konstitution ein akzeptables Tauschgeschäft.
Schaue dir deine Wohnung an
Als ich mir Gedanken gemacht habe, was ich hier schreiben kann, bin ich auch einmal bewusst durch mein Zuhause gegangen und habe mir die einzelnen Räume aus ayurvedischer Sicht angeschaut. Zuerst habe ich mich gewundert, dass ich das als Ayurvedaberaterin bislang nie bewusst gemacht habe und dann wurde mir klar, dass die Farbe blau dominiert. Ich glaube, dass ich sie damals unbewusst ausgesucht habe und sie nicht einfach nur hübsch finde. Ich glaube, dass mein Körper instinktiv gefühlt hat, dass mir diese Farbe zum damaligen Zeitpunkt half. Heute weiß ich, dass ich sie auch wegen meines Pitta-Überschusses gewählt habe und ich mich dadurch zuhause besser entspannen kann.
Das ayurvedische Farbkonzept ist eine ziemlich simple und gleichzeitig effektive Lehre, die nicht nur deine Kleidung prägen kann. Ich will dich an dieser Stelle einmal einladen, wie ich, mit offenen Augen durch dein Zuhause zu gehen und dir ganz bewusst zu überlegen, wie dieser Raum auf dich wirkt und ob du dich dort wirklich geborgen fühlst und dich entspannen kannst. Denn wie sagt der Ayurveda so schön:
Wir sind ein Mikrokosmos im Makrokosmos.
Alles Liebe
Jelena
Jelena Treutlein
Jelena ist Ayurveda-, Ernährungs- und Gesundheitsberaterin.
Sie litt jahrelang unter Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Untergewicht. Als sie ihre Beschwerden durch eine Ayurvedakur minimieren konnte, entdeckte sie ihre Leidenschaft für den Ayurveda und absolvierte eine Fortbildung.
Aufgrund dieses persönlichen Hintergrunds arbeitet Jelena schwerpunktmäßig mit Klienten, die wie sie unter Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Untergewicht oder Essstörungen leiden.
Wenn du Kontakt zu Jelena aufnehmen möchtest, besuche ihre Webseite oder ihr Instagram-Profil.