Kennst du das? An manchen Tagen steht man einfach mit dem falschen Fuß auf. Solche Tage habe ich auch. Irgendwie ist schon morgens alles doof. Und dabei ist eigentlich gar nichts schlimmes passiert. Der Abend vorher war entspannt, eigentlich läuft grad alles rund und trotzdem ist mir irgendwie die sprichwörtliche Laus über die Leber gelaufen und ich ziehe den ganzen Tag ein langes Gesicht.
An solchen Tagen läuft dann meist auch wirklich alles daneben. Das hat dann oft gar nichts mit dem Außen zu tun, sondern mit mir selbst. Ich bin an solchen Tagen viel selbstkritischer, unzufrieden mit allem und zieh mich durch meine schlechte Laune richtig schön runter.
Das hilft dann nur eins um da wieder raus zu kommen...Lächeln!
Warum hilft Lächeln auch wenn mir gar nicht danach ist?
Wenn wir glücklich sind sendet unser Gehirn automatisch Signale zu den Gesichtsmuskeln und wir Lächeln. Und das funktioniert andersrum genauso. Wenn wir die Muskeln einsetzen um ein Lächeln zu erzeugen, wird unserem Gehirn gemeldet, wir sind glücklich. Probiers doch einfach mal aus. Lächle doch jetzt einfach mal und spür wie sich das anfühlt.
Ich fühle mich dann gleich irgendwie leichter und es macht sich eine angenehme Wärme in mir breit.
Beim Lächeln werden im Gehirn Glückshormone, die sogenannten Endorphine ausgeschüttet. Diese sorgen dafür, dass sich unsere Muskulatur entspannt, dass sich die Durchblutung erhöht und die Atmung vertieft. Auch sorgen sie dafür, dass die Ausschüttung des Stresshormons Adrenalin gesenkt wird. Das macht nicht nur kurzfristig entspannter. Durch unseren stressigen Alltag und den ständigen Input von Außen ist der Adrenalinspiegel der meisten Menschen dauerhaft zu hoch. Dabei brauchen wir das gar nicht. Adrenalin wird benötigt für den sogenannten "Fight or flight"-Mechanismus, den wir seit der Steinzeit eingebaut haben. Wenn wir uns einem Säbelzahntiger gegenüber sehen, mussten wir schnell reagieren um zu überleben. Aber wer trifft heute noch einen Säbelzahtiger? Das ständig zu hohe Adrenalin führt zu Erkrankungen wir Bluthochdruck oder einer Erhöhung des Blutzuckerspiegels, welcher dauerhaft in einem Diabetes enden kann. Hieraus folgt langfristig ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. Du siehst also, durch Lächeln arbeitest du sogar prophylaktisch. Auch das Immunsystem wir nachweislich durchs Lächeln angeregt.
Hinzu kommt noch, dass unsere Umwelt ganz anders auf uns reagiert, wenn wir lächeln. In unserem Gehirn gibt es sogenannte Spiegelneurone. Du kennst vielleicht den Effekt, dass du auch gähnen musst, wenn dein gegenüber gähnt. Das machen deine Spiegelneurone. Sie sind dafür da uns mit unserer Umwelt in Resonanz zu bringen. Das klappt bei allen Gefühlen, also auch beim Lächeln. Wenn du lächelst, muss die Welt um dich herum einfach mitlächeln. Und dann passiert all das, was ich oben erklärt hab auch in den anderen. Das das zu mehr Harmonie führt, kann man sich ja vorstellen.
Fake it till you make it!
Auch wenns anfangs schwer fällt und du dir sicher etwas komisch dabei vorkommst einfach so zu lächeln. Machs einfach, machs so lange bis es sich echt anfühlt. Je öfter du deinem Gehirn signalisierst "Hey, hier ist alles gut. Ich bin gut drauf. Das Leben ist schön. Kein Grund zu schmollen!", desto schneller wird die schlechte Laune einfach vergehen.
Kann man Lächeln lernen?
Man kann!
Ich habe vor einiger Zeit zum ersten Mal Lach-Yoga gemacht und es war toll. Es war sehr spontan im Rahmen meiner Yogalehrer-Ausbildung. Eine meiner Mitschülerinnen hatte sich angeboten eine Stunde mit uns zu machen.
Selbst wär ich wahrscheinlich nicht auf die Idee gekommen zum Lachyoga zu gehen, aber ich bin jetzt so dankbar für die Erfahrung.
Anfangs kommt man sich etwas albern vor, und man braucht auch einen Moment um einfach loszulassen. Irgendwann fangen die Endorphine dann an sich selbstständig zu machen und wir konnten gar nicht mehr aufhören zu lachen. Noch Stunden später hat immer mal wider eine von und wild gekichert.
Seitdem fällt es mir deutlich leichter, einfach mal ein falsches Lächeln zu erzeugen und ein echtes draus zu machen.
Schau doch einfach mal, ob irgendwo in deiner Nähe Lachyoga angeboten wird und geh ganz unvoreingenommen hin. Das kann ich dir echt ans Herz legen.
Namaste,
deine Nadine